Viele Hundebesitzer möchten die Gelenke ihres Vierbeiners bestmöglich unterstützen – sei es zur Vorbeugung oder bei bereits bestehenden Problemen wie Arthrose. Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können dabei helfen, die Beweglichkeit zu fördern und Beschwerden zu lindern. Doch bevor wir auf die verschiedenen Wirkstoffe eingehen, lohnt sich ein kurzer Blick darauf, wie ein gesundes Gelenk überhaupt aufgebaut ist.
Ein funktionierendes Gelenk besteht aus mehreren Bestandteilen, die perfekt aufeinander abgestimmt sind:
- Der Gelenkknorpel wirkt wie ein Puffer – er sorgt für eine glatte Oberfläche, damit Bewegungen reibungslos ablaufen, und fängt Druck und Belastung ab.
- Die Synovialflüssigkeit, also die Gelenkflüssigkeit, schmiert das Gelenk und versorgt den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen.
- Die Gelenkkapsel und Bänder halten alles stabil zusammen und geben dem Gelenk die nötige Führung.
Mit zunehmendem Alter oder bei zu starker Belastung kann dieses Gleichgewicht aus der Bahn geraten. Der Knorpel nutzt sich ab, Entzündungen können entstehen – das Gelenk wird steif, schmerzhaft und weniger belastbar. Genau hier setzen viele Ergänzungsmittel an: Sie sollen helfen, den Knorpel zu schützen, Entzündungen zu hemmen und die Beweglichkeit zu erhalten.
Glucosamin und Chondroitin
Diese beiden Stoffe kommen ganz natürlich im Gelenkknorpel vor und werden häufig zur Unterstützung der Gelenkgesundheit eingesetzt. Glucosamin soll dabei helfen, knorpelbildende Bausteine zu
liefern, während Chondroitin die Elastizität des Knorpels fördert. In der Praxis werden sie oft kombiniert – wie gut sie aber tatsächlich wirken, ist noch nicht ganz klar. Es gibt Hunde, die gut
darauf ansprechen, bei anderen zeigt sich kaum ein Unterschied.
Omega-3-Fettsäuren (EPA & DHA)
Diese Fettsäuren aus Fischöl gelten als echte Alleskönner. Sie wirken entzündungshemmend und können die Beweglichkeit der Gelenke verbessern – gerade bei Hunden mit Arthrose zeigen viele eine
bessere Lebensqualität, wenn regelmäßig hochwertiges Omega-3 gefüttert wird.
Hyaluronsäure
Hyaluronsäure sorgt im Gelenk für „Schmiere“ – sie hält die Bewegung geschmeidig. Während sie beim Menschen oft direkt ins Gelenk gespritzt wird, gibt es auch Produkte zur oralen Gabe beim Hund.
Ob diese wirklich im Gelenk ankommen, ist noch nicht endgültig geklärt.
Kollagen-Hydrolysat
Kollagen ist ein wichtiger Baustein für gesunde Gelenke. In aufbereiteter Form (als Hydrolysat) kann es vom Körper gut aufgenommen werden. Erste Hinweise zeigen: Einige Hunde bewegen sich mit
Kollagenpräparaten besser und lahmen weniger – besonders bei regelmäßiger Gabe über mehrere Wochen.
Fazit:
Nicht jedes Mittel wirkt bei jedem Hund gleich – aber die Ergänzungen können zur Lebensqualität beitragen. Wichtig ist: Sie ersetzen keine tierärztliche Diagnose oder gezielte Therapie, sondern - wie der Name schon sagt - ergänzen sie. Wer unsicher ist, sollte sich immer mit Tierarzt oder Tierphysiotherapeut absprechen. Dies war nur eine Auswahl an Nahrungsergänzungen, die bei der Unterstützung der Gelenkgesundheit helfen können – es gibt noch viele weitere Optionen, die je nach Bedarf in Betracht gezogen werden können.
Einige Quellen zum Thema:
Gupta et al. (2009). Therapeutic efficacy of undenatured type-II collagen (UC-II) in comparison to glucosamine and chondroitin in arthritic dogs. J Vet Pharmacol
DOI: 10.1111/j.1365-2885.2009.01079.x
Clegg et al. (2006). Glucosamine, chondroitin sulfate, and the two in combination for painful knee osteoarthritis. N Engl J Med.
DOI: 10.1056/NEJMoa052771
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D'Altilio et al. (2007). Therapeutic Efficacy and Safety of Undenatured Type II Collagen Singly or in Combination with Glucosamine and Chondroitin in Arthritic Dogs. Toxicology Mechanisms and Methods.
DOI: 10.1080/15376510600910469
Vandeweerd, J. M., et al. (2012). Systematic review of efficacy of nutraceuticals to alleviate clinical signs of osteoarthritis. Journal of Veterinary Internal Medicine