In Ausbildung zum Tierheilpraktiker


Um dem Namen "Tierpraxis" noch mehr zu entsprechen und eine ganzheitliche Therapie meiner vierbeinigen Patienten bieten zu können, habe ich mich zum Studium an der Akademie für Tiernaturheilkunde entschieden. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und werde dieses Tätigkeitsgebiet nach erfolgreicher Ausbildung für Hund, Pferd und Katze in der Tierpraxis BewEGT anbieten. Hier findet ihr bereits allgemeine Informationen zum Tierheilpraktiker, den 3 Ausbildungsschwerpunkten und deren Einsatzgebiet. Über Praktika und erste Erfolge mit Dix berichte ich bei Zeiten natürlich in Dix Blog.


Der Tierheilpraktiker - oder der etwas andere Tierarzt

Der große Unterschied zwischen der Schulmedizin und der Heilpraktik ist wahrscheinlich die Herangehensweise an eine Krankheit. Die Schulmedizin konzentriert sich hauptsächlich auf die Behandlung von Symptomen. Die Heilpraktik betrachtet den Organismus als Ganzes und geht davon aus, dass jedes Symptom auch eine Ursache hat. Hierzu zählen auch Aspekte wie Haltung, Fütterung, Beschäftigung oder der Nutzen des Tieres. Die Gesamtheit des Tieres - seelisch, geistig und körperlich - wird also wahrgenommen. Hier verbindet die Tierheilpraktik einmal mehr meine Arbeit als Hundetrainer und Physiotherapeut.

 

Klingt sehr esotherisch, ist es aber eigentlich nicht. Ich denke jeder von uns hat bereits die Auswirkungen von Stress auf den Körper erlebt. Plötzlich auftretende Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme, Abgeschlagenheit oder Infektanfälligkeit können die Folge sein. Und so ergeht es auch unseren Tieren. Sie können es uns nur leider nicht erzählen. In der Schulmedizin werden nun die Symptome "Durchfall, Juckreiz etc." behandelt, nicht jedoch die Ursache. Nach Beendigung der Therapie, kann es also leicht zu einem Rückfall kommen, wenn die Ursache bis dahin nicht beseitigt ist.

 

Der Tierheilpraktiker ersetzt jedoch nicht den Tierarzt, aber der Tierarzt ersetzt eben auch nicht den Tierheilpraktiker!

Im Gegenteil, eine schulmedizinische Behandlung im Einklang mit der Heilpraktik birgt den größten Erfolg.

 


Homöopathie

Die Homöopathie ist sicherlich das Gebiet, mit dem ich mich als Wissenschaftlerin sehr schwer tue. Weder ist die Wirkung bewiesen, noch ist die zentrale Theorie für mich wissenschaftlich nachvollziehbar. Die Lehren der Homöopathie besagen, dass eine Krankheit durch ein Arzneimittel behandelt werden kann, welches in höherer Konzentration eben jene Symptome hervorbringt, wie die Krankheit selbst. Die Arzneimittel selbst werden dabei stark verdünnt - potenziert - bei gleichzeitiger Dynamisierung (Verschüttelung/Verreibung). Ab der Potenz von D24 ist somit jedoch kein Wirkstoff mehr in der Arznei vorhanden. Nach der Vorstellung von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, werde durch die Potenzierung "eine im inneren Wesen der Arzneien geistige, verborgene Kraft" wirksam.

Jedoch gibt es eine wissenschaftlich-kritische Richtung der Homöopathie. Hier bin ich doch gespannt, was mit der Homöopathie erreicht und zu was sie eingesetzt werden kann.


Phytotherapie

In der Phytotherapie werden ganze Heilpflanzen, einzelne Bestandteile oder Zubereitungen aus den Arzneipflanzen (Tinkturen, Extrakte, Salben etc.) verwendet um Beschwerden zu lindern. Es wirken also Stoffgemische. Somit können die unterschiedliche Wirkungen haben und bei verschiedenen Krankheiten helfen. Trotzdem ist die Phytotherapie relativ nebenwirkungsarm und die Natur birgt viele Möglichkeiten den Körper zu unterstützen und zur Selbstheilung anzuregen.

 


Traditionelle chinesische Medizin (TCM) - Akupunktur

Als traditionelle chinesische Medizin wird die Heilkunde bezeichnet, die sich in China seit mehr als 2000 Jahren entwickelt hat. Dazu zählen die chinesische Arzneimitteltherapie, die Moxibustion (Erwärmen von Akupunkturpunkten) und Akupunktur. Auch die Wirkung der Akkupunktur ist in der Wissenschaft umstritten, jedoch gibt es Studien die Therapieerfolge bestätigen. Und gerade in der Tiermedizin wird diese Behandlung erfolgreich eingesetzt, wobei der Placeboeffekt bei Tieren definitiv als gering einzuschätzen ist.

 

Zentraler Ausgangspunkt ist das "Qi" - die Lebensenergie des Körpers - das auf bestimmten Leitbahnen (Meridianen) im Körper zirkuliert und Einfluss auf die Körperfunktionen nimmt. Ist dieser Fluss gestört, können Krankheiten entstehen. Durch Anregung des Akkupunkturpunktes lassen sich Störungen beheben. Dabei kann die Anregung durch Moxibustion, Akupressur, eine Nadel (klassische Akupunktur) oder einen Laser erfolgen. Gerade bei obstruktiver Bronchitis, chronischen Krankheiten oder Schmerzen ist die Akupunktur eine tolle Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung.


Vielleicht hab ihr beim Lesen bereits gemerkt, dass der Wissenschaftler in mir immer wieder hinterfragt. Aber ich weiß auch, wie oft die Heilkunde schulmedizinisch austherapierten Patienten geholfen hat. Auf der einen Seite stehen für mich also wissenschaftliche Studien. Auf der anderen Seite die Erfolge, die gerade im Tierbereich den Placeboeffekt vernachlässigbar machen.

Daher bin ich sehr gespannt auf das Studium an der atm, freue mich auf viele neue Erfahrungen, den Austausch mit den Dozenten und Mitstudierenden und hoffentlich viel neues Wissen, um eine noch umfassendere Behandlung eurer Tiere bieten zu können.